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Computerwerkstatt Bailux verliert Projektgelder

So muss es sich anfühlen, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Regis, Projektleiter der Computerwerkstatt Bailux hat drei Gehälter für einen Zeitraum von drei Jahren verloren. Die Gelder waren vom Kulturministerium bewilligt. Nun kommen sie doch nicht.

Erst verzögerten sich die Zahlungen wegen der Wahlen in Brasilien, dann kürzte das Ministerium die Gelder. Dann patzte der Verein, über den das Bailux den Förderantrag eingereicht hatte. Es fehlten Kandidaten für eine Neubesetzung des Vorstandes, eine Frist für das Einreichen von Unterlagen verstrich, die Computerwerkstatt und Projektleiter Regis waren die Leidtragenden. Mittel auf die sie zwei Jahre hingearbeitet hatten gingen verloren.

 

So stand Projektleiter Regis bei meinem Besuch plötzlich wieder bei null. Neue Perspektiven und Allianzen für die Ausbildung von Jugendlichen in Computertechnik mussten her.

Viel Kraft hat es gekostet. Glaube, Hoffnung und Kreativität. Dann fiel eine schwere Entscheidung. Der alte Sitz des Bailux wird aufgegeben. Alle Werkzeuge, Computer und Internetequipment werden in den Sitz des Jugendbildungsprojektes Himmelskinder verfrachtet. Dort will Regis ein neues Computerlabor einrichten. Er wird eine Internetverbindung einrichten, Materialien für das Recyceln von Computern zur Verfügung stellen und einmal pro Woche Jugendliche befähigen verantwortungsvoll und zum Wohle der Gesellschaft mit der neuen Technologie umzugehen.

 

Außerdem versucht das Bailux, neue Projektgelder mit der indigenen Gemeinschaft Pataxó aufzutreiben. Zusammen mit den Pataxós will das Bailux Computertechnologie, Permakultur und Heilkräuter miteinander verbinden. Im Indianerdorf bei Arraial sollen in Kooperation mit der Schule medizinische Heilkräuter angebaut und ökologische Gärten nach den Prinzipien der Permakultur eingerichtet werden. Das Wissen dafür und die Verbreitung geschieht im Netz. Die jungen Pataxós werden im Internet recherchieren, ihr Wissen mit freier Software dokumentieren und Fotos und Filme über die Projekte entwickeln.

 

Das Wegfallen der Projektgelder hat zur Folge, dass das Projekt vorerst nur noch in Kooperation mit anderen sozialen Projekten und Bewegungen in Arraial arbeiten kann. Regis will die Arbeit bis Ende des Jahres ehrenamtlich fortführen. Danach muss er Bilanz ziehen, ob und wie es weiter geht. Denn auch er hat eine Familie und einen Sohn zu versorgen.

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